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Marshallplan-Stipendium für Bachelor-Studierende

Sarah Schwarz ist eine von mehr als 100 Marshallplan-Stipendiatinnen und -Stipendiaten der IMC FH Krems seit 2008. So lange existiert das renommierte Forschungsstipendienprogramm für US-Top-Universitäten an der Fachhochschule bereits. Ab 2022/23 wird es auf weitere Studienprogramme ausgeweitet.

Sarah Schwarz ist Studierende im Bachelor-Studiengang Medical and Pharmaceutical Biotechnology. Ihr Praktikum absolvierte sie am Dana-Farber Cancer Institute, einem Teaching Hospital der Harvard Medical School in Boston, Massachusetts (USA). Sie ist eine von bisher mehr als 100 Stipendiatinnen und Stipendiaten der Marshallplan-Jubiläumsstiftung.

Jährlich freuen sich acht Studierende der IMC FH Krems über Stipendien im Fachbereich Life Sciences und Naturwissenschaften und verbringen Forschungsaufenthalte an Top-US-Universitäten. Derzeit leben sechs Studierende des Studiengangs Medical and Pharmaceutical Biotechnology und zwei Studierende aus Applied Chemistry mit Marshall Plan Stipendien in den USA. Ab dem Studienjahr 2022/23 können sich auch Studierende der Studiengänge Informatics, Digital Business Information and Transformation, Management sowie Management von Gesundheitsunternehmen um Stipendien bewerben, sofern das Forschungsthema in die Kategorie Science fällt.

Außergewöhnliche Bachelor-Studierende

Sarah Schwarz absolviert derzeit den Bachelor-Studiengang Medical and Pharmaceutical Biotechnology an der IMC FH Krems. Sie fühlt sich an der Fachhochschule wohl und nennt als Beispiel für die positiven Aspekte, dass Studierende hier keine Nummern, sondern Namen sind: „Die Vortragenden kennen die Studierenden beim Namen und dies sagt meiner Meinung schon sehr viel über die Qualität aus. Dabei wird sowohl der soziale Austausch, sei es seitens der Lehrenden, aber auch der Lernenden, als auch das Persönliche gefördert. Besonders ansprechend ist die Ausbildung persönlicher Potenziale und individueller Interessen unter der Perspektive des berufspraktischen Angebots: der Praktika in internationalen Instituten, bei denen die im Studium angeeigneten Eignungen und Neigungen bewiesen werden dürfen.“ 

Sarah Schwarz hat bereits als Bachelor-Studierende außergewöhnliche Leistungen erbracht und ist an einem Forschungsprojekt beteiligt. „Das Ziel des Projektes ist es, Membranproteine aus extrazellulären Vesikeln zu isolieren, um diese anschließend mittels Massenspektrometrie zu identifizieren – eine spannende Aufgabe mit der Absicht, das aus den Messungen gewonnene Wissen letzten Endes für die Entwicklung alternativer therapeutische Ansätze zur Behandlung von Osteoarthritis anzuwenden“, erklärt Schwarz. 

Marshallplan-Stipendium für Harvard

Ihr Praktikum im Rahmen ihres Studiums führte die Bachelor-Studierende an das Dana-Farber Cancer Institute, ein Teaching Hospital der Harvard Medical School in Boston, Massachusetts (USA). Dafür erhielt sie ein Marshallplan-Stipendium. Schwarz ist eine von bisher mehr als 100 Stipendiatinnen und Stipendiaten der Marshallplan-Jubiläumsstiftung
Das Haigis Labor, in dem sie arbeitete, untersucht ein Onkogen namens KRAS. „KRAS ist ohne Zweifel die größte Hürde zur Präzisionsmedizin für Krebs. Dieses Onkogen ist in mehr als 15 % aller Krebsarten mutiert. Es hat ein sehr hohes Mutationsauftreten in Bauchspeicheldrüsenkrebs, Lungenkrebs und Darmkrebs – die drei größten ‚Killer‘ aller Krebserkrankungen“, erläutert Schwarz das Potenzial der Forschung. Derzeit sei noch nicht gänzlich geklärt, wie KRAS zur Krebsentstehung gewisser Krebsarten beiträgt und wie man es effektiv therapeutisch gezielt behandeln kann. „Das Projekt, in dem ich mitarbeitete, hatte zum Ziel, zu untersuchen, wieso das KRAS-Onkogen nur in den bestimmten genannten Krebsarten häufig mutiert ist, wohingegen in anderen Tumortypen kaum eine KRAS-Mutation nachgewiesen werden kann. Wir versuchten herauszufinden, wie sich Organe, in denen kaum KRAS-Mutationen vorkommen, vor einer KRAS-Mutation schützen.“ Erkenntnisse, die aus diesem Projekt gewonnen werden, können wiederum in neue therapeutische Ansätze übersetzt werden.

Rückkehr geplant

Der Forschungsaufenthalt in Boston stellte nicht nur persönlich ein Highlight für die junge Biotechnologin dar. „Der Ruf, der der Harvard Medical School, die im Ranking der besten Universitäten beständig an erster Stelle bleibt, vorauseilt, beschäftigte mich und darüber hinaus die Frage: Was macht die Harvard Medical School anders als andere Universitäten? Die Antwort darauf: das Forschererlebnis der besonderen Art – die Ansprüche und Anforderungen rechtfertigen den Ruf. Die Neigung zum Grenzgängertum bewegt dort Forscherinnen und Forscher dazu, bisher gesetzte Grenzen zu überwinden, um forschungsbezogenes Neuland zu betreten.“ Außerdem empfand Schwarz die Stadt als unglaublich lebenswert, mit vielen jungen Menschen, einer ansprechenden Kultur und typisch US-amerikanischem Sport, etwa mit dem Boston Red Sox Baseballteam. Ihr Fazit ist ganz klar: „Ich hatte eine schöne Zeit in Boston und habe viel gelernt – sowohl fachlich als auch für das Leben. Ich konnte in dem Institut dank der guten Betreuung viele wertvolle Erfahrungen sammeln, habe einige nette und interessante Menschen kennengelernt und einige Städte erkundet. Das alles hat bei mir den Wunsch bekräftigt, für einen Abschnitt meines Forscherlebens nochmals dorthin zu gehen. Daher möchte ich allen danken, die diesen Aufenthalt ermöglicht, gefördert und für mich so wertvoll gemacht haben. Ich war bestimmt nicht zum letzten Mal dort.“

Positive Resonanz auf heimische Ausbildung

Das Echo auf die Grundausbildung an der IMC FH Krems war in den USA durchwegs sehr positiv. „Die Resonanz, die mich vonseiten des Institutes in Boston erreicht hat, zeigte, dass sich die Ausbildung an der IMC FH Krems besonders durch ihren Praxisbezug und ihre fachliche Exzellenz auszeichnet“, bestätigt Schwarz. „Die Ausbildung an der IMC FH Krems sticht nicht nur durch ihre unglaubliche Breite, sondern auch durch ihre Tiefe hervor – dies hat mir auch während meines Forschungsaufenthaltes in Boston sehr geholfen.“ 
Entsprechend klar der Ratschlag von Sarah Schwarz an junge Studierende, die Medical and Pharmaceutical Biotechnology an der IMC FH Krems studieren möchten: „Dieses Studium ist die beste Wahl für junge Erwachsene, deren Forschergeist und Motivation sie antreibt, die etwas bewegen möchten, denen aber wichtig ist, dass das Persönliche dabei nicht zu kurz kommt.“
Zurzeit absolviert Sarah Schwarz ihren Bachelor-Abschluss. Neben dem Studium arbeitet sie wieder in der Forschung der IMC FH Krems und hat große Pläne: „Ich beabsichtige, eventuell nach meinem Abschluss nach Boston zurückzugehen, um ein bis zwei Jahre in dem Labor, in dem ich mein Praktikum machte, zu arbeiten, um danach mit einem Studium fortzusetzen.“ Auf zum Master an der IMC FH Krems!

Neue fachliche Schwerpunkte

Die Marshallplan-Jubiläumsstiftung vergibt jährlich Stipendien an österreichische Studierende für Forschungsaufenthalte in den USA und unterstützt die Zusammenarbeit. Für die Förderungen werden vor allem Master- und PhD-Studierende mit herausragenden Studienleistungen in naturwissenschaftlichen Fächern bedacht. 
Dr. Markus Schweiger, Executive Director der Marshallplan-Jubiläumsstiftung, freut sich über die jahrelange Zusammenarbeit, die zahlreiche wertvolle Kooperationen hervorgebracht hat: „Seit 2008 arbeiten die IMC FH Krems und die Marshallplan-Jubiläumsstiftung eng zusammen, um talentierten und engagierten jungen Forscherinnen und Forschern einen Aufenthalt in den USA zu ermöglichen. Diese Zusammenarbeit fand bisher vor allem in den Bereichen Biotechnologie sowie Chemie statt und hat in diesem Zeitraum über 100 Forscherinnen und Forscher in die USA geführt. Es freut mich daher sehr, dass wir im nächsten Studienjahr die für ein Fellowship infrage kommenden Studienrichtungen erweitern konnten und so zum Beispiel auch im Bereich der Digitalisierung und Innovation gemeinsam mit der IMC FH Krems einen neuen Schwerpunkt setzen können. Für die vertrauensvolle und langjährige Zusammenarbeit möchte ich mich bei allen beteiligten Personen der IMC FH Krems recht herzlich bedanken.“ 

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