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IMC Studierenden-Studie: Konsum statt Kontrolle

Junge Erwachsene in Österreich fühlen sich schlecht finanziell ausgebildet

Eine aktuelle Studierenden-Studie des IMC Krems zeigt alarmierende Defizite in der Finanzbildung an österreichischen Schulen auf. An der Umfrage nahmen 514  junge Erwachsene teil, wobei fast die Hälfte angab, dass Finanzthemen in der Schule nur oberflächlich behandelt wurden. 
 

Die aktuelle Studierenden-Studie unterstreicht die Bedeutung einer fundierten Finanzbildung und den dringenden Handlungsbedarf, um jungen Menschen in Österreich zu helfen, ihre Finanzen besser zu managen und finanziell abgesicherter zu leben. Die Befragung wurde im Rahmen einer Lehrveranstaltung, unter der Leitung von Dr. Cordula Cerha, im Studiengang für Unternehmensführung durchgeführt.

Die besten Kenntnisse haben die Befragten bei der Budgetierung im Alltag, wo sich 82 Prozent eher gut informiert fühlen. Im Umgang mit Schulden und Steuern hingegen gibt es erhebliche Lücken: 38 Prozent fühlen sich bei Schulden schlecht informiert, 37 Prozent bei Steuern. Die größten Wissenslücken bestehen beim Thema Investieren und Anlegen von Geld.

Dringender Bedarf an Verbesserungen in der Finanzbildung

Diese Ergebnisse verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, die Finanzbildung in Schulen zu verbessern. Die Befragten sind der Meinung, dass ein Studium oder eine spezifische Ausbildung die besten Wege sind, um Finanzwissen zu erlangen.

Schuldenreduktion durch Sparen und Unterstützung

Ein weiteres Ergebnis der Studie zeigt, dass jeder Dritte der befragten Personen bereits Maßnahmen ergreifen musste, um Schulden zu reduzieren. Dabei sind Sparen und die Unterstützung von Familie und Freunden die häufigsten Mittel zur Schuldenreduktion. Etwas mehr als ein Viertel hat zusätzlich einen Job angenommen oder mehr gearbeitet, jedoch haben nur 4 Prozent eine professionelle Schuldenberatung in Anspruch genommen.

Ursachen der Verschuldung

Die Hauptursachen für Verschuldung liegen im übermäßigen Konsum von (Luxus-)Gütern (84 %), mangelnder finanzieller Bildung (68 %) und fehlender Kostenkontrolle (66 %). Auch Social Media hat einen Einfluss auf die Finanzbildung der österreichischen Jugend (63 %). Der Druck, den neuesten Lifestyle-Trends zu folgen, führt oft zu unüberlegten und impulsiven Kaufentscheidungen.

Präferenz für Zahlungsmittel und Ausgabenkontrolle

Bei der Kontrolle der Ausgaben bevorzugt die Hälfte der Befragten Bargeld als Zahlungsmittel, gefolgt von der Bankomatkarte. Auch Zahlungsdienste sind sehr beliebt und werden von einem Drittel der Befragten häufig genutzt. 23 % überprüfen ihren Kontostand täglich, 44 % mehrmals die Woche. Interessanterweise planen jüngere Befragte ihre Ausgaben genauer als ältere: Ein Fünftel der unter 20-Jährigen plant wöchentlich, während dies nur 13 %t der über 21-Jährigen tun.

Finanzielle Sorgen und Schlafprobleme

Knapp 70 %der Befragten haben noch nie aufgrund von finanziellen Sorgen Schlafprobleme gehabt. 28 %berichten jedoch, dass sie zumindest gelegentlich wegen finanzieller Sorgen schlecht schlafen. Besonders Frauen sind häufiger von gelegentlichen Schlafproblemen betroffen als Männer.

Die Studie unterstreicht die Bedeutung einer fundierten Finanzbildung und den dringenden Handlungsbedarf, um jungen Menschen in Österreich zu helfen, ihre Finanzen besser zu managen und finanziell abgesicherter zu leben. Die Befragung wurde im Rahmen einer Lehrveranstaltung, unter der Leitung von Dr. Cordula Cerha, im Studiengang für Unternehmensführung an der IMC Hochschule für Angewandte Wissenschaften Krems durchgeführt.