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Bewegung im virtuellen Raum

Das Forschungsprojekt „Scan2VR“ der IMC FH Krems unter der Leitung von Prof.(FH) Mag. Michael Reiner widmet sich der Erstellung und Anpassung von Programmieralgorithmen für die Umsetzung von Scans in virtuelle Räume. Objekte und Räume werden realistisch und interaktiv abgebildet und können mittels freier Bewegung dreidimensional erfasst werden. 
 

Im Labor für Virtual Reality an der IMC Fachhochschule Krems können sich Personen mit VR-Brille auf einer speziellen Plattform in künstliche Welten begeben.

Virtual Reality ist längst kein neuer Begriff mehr. Die aktuelle Situation der Corona-bedingten Distanz führt jedoch zu Überlegungen, wie Virtual Reality (VR) in Zukunft für unterschiedliche Bereiche noch effizienter eingesetzt werden kann, um die Zusammenarbeit an gemeinsamen Projekten ohne Verzögerung zu ermöglichen. Auch die Forschung läuft auf Hochtouren – wie etwa im aktuellen Projekt „Scan2VR“ an der IMC Fachhochschule Krems. Hier wird an einer neuen Methode geforscht, um Gegenstände, Personen, Räume und sogar großflächigere Umgebungen zu digitalisieren und für VR-Begehungen aufzubereiten. Das Projekt ist an die Idee des Hauses der Digitalisierung mit digitaler Vernetzung geknüpft und wird durch das Land NÖ gefördert. 

Forschung mit VR Scans

Mit Virtual Reality werden Räume virtuell begehbar, Personen und Objekte dreidimensional erfasst und so begreifbar gemacht. Das vierköpfige Forschungsteam an der IMC FH Krems arbeitet an einer Neuerung, die das Erstellen und Anpassen von Programmieralgorithmen für die direkte Umsetzung von Scans im VR-Raum ermöglicht, um sich in diesem frei bewegen zu können und die Umgebung sowie die Objekte trotzdem realistisch und interaktiv abzubilden. „Verschiedene Methoden wie Scan, Fotogrammmetrie usw. werden kombiniert, um den wirksamsten Einsatz der Scans zu prüfen. Unser Ziel ist es, die Abläufe zu beschleunigen bzw. zu automatisieren“, so Projektleiter Prof.(FH) Mag. Michael Reiner. Im Gegensatz zu bisherigen Lösungen wird die Bewegung über ein entsprechendes Gerät ermöglicht, damit sie frei im Raum erscheint. Dies bedarf der interdisziplinären Zusammenarbeit von Programmiererinnen und Programmierern sowie Medienspezialistinnen und -spezialisten, damit die Scans in solide VR-Räume und Objekte umgewandelt werden und die gescannten Personen so interaktiv wie möglich im Raum platziert werden können.

Räume virtuell erstellen

Die Anwendungsgebiete von Virtual Reality sind vielfältig, ebenso der Einsatz im Projekt Scan2VR. Vorrangig werden hier Kuratorinnen und Kuratoren der Museen der Kunstmeile Krems bei der Ausstellungsplanung unterstützt. Diese Prozesse können jedoch auch in der Planung von Supermärkten, Krankenhäusern oder im Bauwesen angewendet werden. Der Einsatz kann als eine Art Baukastensystem betrachtet werden, das für den Kooperationspartner individuell angepasst und zielorientiert angewendet werden kann. Bei der Wahl der virtuellen Welten, in die man sich begibt, bestehen demnach keinerlei Einschränkungen. Gibt es keine vorgefertigten VR-Räume, können die Forscherinnen und Forscher an der IMC FH Krems selbst welche erstellen. 

Ausstellungen für Museum virtuell planen

Kooperationspartner im Projekt der IMC Fachhochschule Krems ist die Kunstmeile Krems, die mehrere Kulturinstitutionen und Ausstellungsorte umfasst. Hierbei wird eine Anwendung erstellt, die es Kuratorinnen und Kuratoren erlaubt, ihre Ausstellungen virtuell zu planen und in VR zu begehen. Dadurch können Besucherströme simuliert und die Ausstellung kann entsprechend angepasst werden. „Bislang wurden zum einen reale Räume und diverse Objekte aus verschiedenen Museen der Kunstmeile gescannt und dreidimensional aufbereitet. Im Moment haben wir den generellen Ablaufplan fertig. Wir können bereits eingescannte Räume der Museen darstellen und in diesen dreidimensionale Modelle platzieren und beleuchten. Ebenso können wir gescannte Personen statisch im Raum platzieren“, betont Reiner. 

Forschung im VR-Lab „eVRyLab“ 

Geforscht wird im eigens dafür installierten eVRyLab, einem der modernsten VR-Labs in Europa. Das Omnideck ist das Highlight des Forschungslabors eVRyLab an der IMC Fachhochschule Krems. Es ist eine in den Boden eingelassene, interaktive Plattform, die den Nutzern erlaubt, sich besonders realitätsgetreu durch VR-Umgebungen wie auf einem runden „Laufband“ zu bewegen. Es bietet in Kombination mit der neuen kabellosen Generation der HTC-VR-Brillen nahezu grenzenlosen Bewegungsfreiraum in verschiedenen virtuellen Welten. Dadurch ist es der IMC FH Krems gelungen, eine Besonderheit im Bereich der Bewegung im virtuellen Raum zu schaffen und damit Vorreiter in diesem Bereich in Niederösterreich zu werden. Die Infrastruktur des eVRyLab wird selbstverständlich auch in der Lehre der FH noch stärker zum Einsatz kommen. In enger Zusammenarbeit mit den Business- und Gesundheitsdepartments der Fachhochschule werden bereits Möglichkeiten analysiert, wie das eVRyLab beispielsweise die Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege unterstützen kann.

Mehr Informationen zur Forschung im Bereich Virtualisierung an der IMC FH Krems in der ORF Dokumentation „Digitaler Wandel in NÖ“: