Unter dem Motto „Abschlussarbeiten vor den Vorhang“ wollen wir künftig herausragende Bachelor- und Masterarbeiten präsentieren und so einen Einblick in angewandte Forschung geben.
Sebastian Kehrer hat als einer der Ersten den Master-Studiengang Digital Business Innovation and Transformation absolviert. In seiner Masterarbeit analysierte er, welche Fähigkeiten kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Österreich in Hinblick auf organisationales Lernen für eine erfolgreiche digitale Transformation benötigen.
Was bedeutet organisationales Lernen?
Organisationales Lernen beschreibt die Fähigkeit von Unternehmen, Wissen aufzubauen. Konkret geht es dabei nicht darum, die individuellen Kompetenzen einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters zu steigern – sondern vor allem darum, dass auch ein Wissens- und Erfahrungsaustausch mit den anderen Organisationsmitgliedern und darüber hinaus stattfindet. Davon profitiert in weiterer Folge das gesamte Unternehmen, welches dadurch auch stabiler gegenüber Veränderungen wird.
Organisational Learning in KMUs
Alle Unternehmen spüren die Veränderungen, die die Digitalisierung mit sich bringt. Für KMU kommt erschwerend hinzu, dass deren Ressourcen begrenzt sind. Für die digitale Transformation ist die Fähigkeit zu Lernen – vor allem für KMU – daher erfolgskritisch.
Doch welche Fähigkeiten unterstützen das organisationale Lernen in KMU? In zehn unabhängigen Interviews erforschte Sebastian Kehrer alle Details, die zur Beantwortung der Forschungsfrage nötig waren.
Mit Strategie, Zielen und Evaluierung zum Erfolg
Die organisationalen Lernfähigkeiten, die KMU in Österreich laut Kehrers Forschung unbedingt für eine erfolgreiche digitale Transformation benötigen, sind Strategieentwicklung, Zielsetzung und fortlaufende Evaluierung.
Außerdem ist es wichtig, eine Unternehmenskultur und ein gelebtes Wertesystem zu schaffen, die das Lernen unterstützen. Förderlich ist außerdem der Aufbau eines Lern- und Entwicklungssystems, das alle Beteiligten beim Lernen unterstützt. Wenig überraschend spielt auch die Anpassungsfähigkeit in der digitalen Transformation eine große Rolle. Der größte Druck liegt deshalb bei den Führungskräften. Auch das haben die Forschungsergebnisse von Sebastian Kehrer belegt.
Vom Softwareentwickler zum selbstständigen Unternehmensberater
Sebastian Kehrer kommt ursprünglich aus Salzburg und war nach seiner Ausbildung in der HTBLuVA Salzburg für Elektronik/Informatik sieben Jahre in der Softwareentwicklung, dem Vertrieb sowie im Qualitätsmanagement und zuletzt als Business Consultant tätig.
Berufsbegleitend hat er den Master-Studiengang Digital Business Innovation and Transformation an der IMC FH Krems absolviert und sich mit Ende des Studiums als Unternehmensberater selbstständig gemacht, um so die digitale Transformation in KMU voran zu treiben.
Sein Ziel ist es, eine neue Art von Unternehmen zu gestalten und auf allen Ebenen die Regeln für Betriebe und Organisationen neu zu definieren.