Warum haben Sie sich damals für den Studiengang „Export-oriented Management“ entschieden?
Ulrich Mayer: Ausschlaggebend waren damals unter anderem das breitgefächerte Curriculum mit den Schwerpunkten Wirtschaft, Recht und Marketing sowie die allgemeine internationale Ausrichtung des Studiengangs. Ebenfalls in meiner Entscheidung bestärkt hat mich die Möglichkeit, zusätzlich zur Studiensprache Englisch zwei weitere Fremdsprachen zu wählen, sowie die verpflichtenden Auslandspraktika. Aber auch das Open House und der Campus Piaristengasse sind mir in sehr guter Erinnerung geblieben.
Sie haben dann relativ früh ein eigenes Unternehmen gegründet. Wie kam es dazu?
Ulrich Mayer: Nachdem ich meine beiden Pflichtpraktika in Kairo und Ägypten, zufällig gemeinsam mit meinem damaligen Studienkollegen Norbert Hoffmann, absolviert hatte, haben wir uns dazu entschieden, mehr aus dieser Erfahrung zu machen und haben noch im letzten Semester ein gemeinsames Unternehmen, die EuroArab Centre for Education (EACE) OHG mit Sitz in Landshut, Bayern, gegründet. Bald darauf haben wir in weiterer Folge die erste Europäisch-Arabische Karriere- und Bildungsmesse KUBRI – Kubri bedeutet „Brücke“ im ägyptischen Arabisch – konzipiert und von 2011 bis 2015 in München veranstaltet. In diesen Jahren durften wir mehr als 70 Unternehmen, Universitäten und Organisationen als Aussteller auf der KUBRI begrüßen, darunter unter anderem STRABAG, PORR, Henkel, ThyssenKrupp, Paris-Sorbonne University of Abu Dhabi oder die King Abdullah University of Science and Technology (KAUST).
Sie sind dann in der Politik gelandet. Wie entstand dieser Karriereschritt?
Ulrich Mayer: Nachdem wir unter anderem aufgrund der immer schwieriger werdenden Umstände in der arabischen Welt unsere selbstständige Tätigkeit beendet haben, bin ich nach Wien zurückgekehrt, wo ich dann zweieinhalb Jahre als parlamentarischer Mitarbeiter für den stellvertretenden Klubobmann der NEOS, Dr. Nikolaus Scherak, gearbeitet habe.
Und was machen Sie heute?
Ulrich Mayer: Seit mittlerweile vier Jahren arbeite ich bei der Würth Handelsges.m.b.H. in Böheimkirchen als Market Manager in den Divisionen Holz und Bau. Die Würth Gruppe ist Weltmarktführer im Vertrieb von Befestigungsmaterial. In meiner Arbeit beschäftige ich mich einerseits mit der strategischen Ausrichtung der Vertriebszweige Holz und Bau und andererseits mit der konkreten Planung und Umsetzung von Marketing- und Produktaktionen sowie deren Controlling. Das bedeutet im Tagesgeschäft vor allem viel Koordinierungsarbeit zwischen den involvierten Abteilungen, das Verfassen von monatlichen Berichten sowie laufenden Austausch mit unserer Vertriebsmannschaft, um sie bestmöglich bei ihrer Arbeit zu unterstützen.
Sie sind jedoch zurück an die IMC FH Krems gekehrt. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Ulrich Mayer: Ich bin überzeugt, dass es die Herausforderung und Aufgabe meiner Generation ist, unsere Wirtschaft, Gesellschaft und Politik so auszurichten, dass man auch in Zukunft noch gut auf diesem Planeten leben kann. Um meinen Beitrag zu diesem Prozess zu leisten und in mein Berufsleben zu integrieren, habe ich mich dazu entschieden, an die IMC FH Krems zurückzukehren und den berufsbegleitenden Master-Studiengang Umwelt- & Nachhaltigkeitsmanagement zu beginnen.
Warum fiel die Wahl auf Umwelt- & Nachhaltigkeitsmanagement?
Ulrich Mayer: Die Würth Gruppe hat Nachhaltigkeit als ein zentrales Strategiefeld definiert und will bereits in den nächsten Jahren in den Bereichen Energie und Mobilität CO2-neutral werden. Darüber hinaus muss sich vor allem der Bau-Sektor in den kommenden Jahren auf Änderungen einstellen, um die Ziele des Green Deals der EU zu erreichen. Mit dem gewonnenen Know-how möchte ich diesen Wandel im Unternehmen aktiv mitgestalten und natürlich auch nachhaltige Lösungen im Bau-Bereich, zum Beispiel konstruktiven Holzbau, vorantreiben.
Was ist Ihr Motto?
„Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.“ (Samuel Beckett)